Kombi-Darlehen

Eine Darlehensarten-Übersicht

Der Name deutet es an: Im Kombi-Darlehen kommen zwei Darlehensarten zusammen. Und zwar ein Annuitätendarlehen und ein variables Darlehen. Der Reiz hieran? Es wird das Beste „aus zwei Welten“ vereinigt. Nämlich Zinssicherheit und ausgezeichnete Sondertilgungsmöglichkeiten.


Steckbrief

Das Annuitätendarlehen und auch das Konstant-Darlehen bedeuten finanzielle Verpflichtungen auf lange Sicht. Falls Ihnen dies ein zu eng geschnürtes Korsett ist, weil Sie beweglicher in Bezug auf die Rückzahlung des Kredits sein möchten, finden Sie im Kombi-Darlehen die richtige Lösung. Hier wird ein Teil des Kredits mittels eines Annuitätendarlehens abgedeckt. Wie geschildert, werden bei dieser Darlehensart langfristige Zinsbindungen vereinbart. Die übrigbleibende Summe des Darlehens, das Sie aufnehmen möchten, decken Sie mit einem variablen Darlehen ab. Dieses Darlehen kann zum Ende eines Monats entweder teilweise oder sogar ganz zurückgezahlt werden. Die Regelung der Zinssätze fußt auf einem Drei-Monats-EURIBOR* und damit auf den von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegten Leitzinsen. Sie sind, als vergleichsweis, niedrig anzusehen.


Vorteile und Nachteile des Kombi-Darlehens

Die Attraktivität des Kombi-Darlehens liegt in seiner flexiblen Handhabung. So können Sie ein Sondertilgungsrecht vereinbaren: Das heißt, Sie können am Monatsende das Darlehen komplett zurückzahlen, ohne dass die sog. Vorfälligkeitsentschädigung anfällt. Die frei gestaltbare Sondertilgung ist für Sie interessant, wenn Sie Gelder aus einem Immobilien- oder Aktienverkauf oder aus anderer Quelle erwarten. Sie können aber auch die entgegengesetzte Richtung einschlagen, nämlich das variable Darlehen umwandeln in ein Darlehen mit langfristiger Zinsbindung. Auch im Bereich der Zinsentwicklung hat das Kombi-Darlehen seine Vorteile. Wenn nämlich die EZB ihre Zinsen senkt, werden Sie direkt davon profitieren.

Aber die Zinsentwicklung ist auch der Schwachpunkt des Kombi-Darlehens. Während für das Annuitätendarlehen langfristige Zinsbindungen gelten, ist der Zinssatz für das variable Darlehen für höchstens drei Monate festgelegt. Es wird im Drei-Monats-Rhythmus mit EURIBOR abgeglichen, und entsprechend schwankt die Höhe des Zinssatzes. Die Zinsen können also sinken – aber eben auch steigen. Und das auf lange Sicht. Sollten sich hier langfristig ungünstige Entwicklungen ergeben, liegen die Zinssätze für das variable Darlehen über denen des Annuitätendarlehens. Nur: das können Sie vorher kaum abschätzen. Ein gewisses Zinsrisiko müssen Sie beim Kombi-Darlehen also in Kauf nehmen. Wir haben allerdings Wege gefunden, Ihr Risiko möglichst gering zu halten. Fragen Sie uns!

*EURIBOR ist die Abkürzung für European Interbank Offered Rate und beschreibt einen international repräsentativen Euro-Geldmarktzinssatz. Diesen Geldmarktzinssatz verlangen 47 europäische Referenzbanken, wenn sie untereinander mit Euro-Geldanlagen handeln, deren festgelegte Laufzeit zwischen einer Woche und maximal zwölf Monaten liegt. EURIBOR gilt bei flexibel verzinslichen Anleihen als Referenzzinssatz. Der sog. Drei-Monats-EURIBOR ist der Zinssatz, den Kreditinstitute im EU-Gebiet nehmen, wenn sie sich untereinander Dreimonatsgelder leihen. Der EURIBOR orientiert sich an den von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegten Leitzinsen.

Die sog. Vorfälligkeitsentschädigung muss der Kreditnehmer dann bezahlen, wenn er sein Darlehen vor Ablauf der vertraglich festgelegten Laufzeit zurückzahlen möchte. Er muss die Bank für die Verluste „entschädigen“, die ihr entstehen, weil ja gewisse Zinszahlungen ausfallen.